Laufen mit "Offenem Herzen"

Schon nach den ersten 500 m ist es klar: "Es läuft heute einfach nicht rund." Früher hätte ich in diesem Moment die Zähne zusammengebissen, die Schultern gestrafft, den Tunnelblick eingenommen und das Tempo etwas erhöht ...

Doch etwas hat sich im Laufe der letzten Jahre - zum Glück - gewandelt: mit dem Yoga ist etwas Wunderbares in mein Leben gekommen, eine Ruhe & Gelassenheit, ein "es ist gut so, wie es gerade ist", ein Loslassen & Akzeptieren.

Wenn ich am Anfang einer Yogastunde zu meinen Schülerinnen und Schülern sage: "Achte gut auf dich und deinen Körper - akzeptiere deine Grenzen - dehne sie sanft aus, aber überschreite sich nicht aus Ehrgeiz heraus - vergleiche dich nicht mit den anderen, aber auch nicht mit dir selbst - was gestern noch mühelos ging, kann heute schon wieder ganz anders sein - sei achtsam und freundlich mit dir selbst." dann sage ich das nicht einfach nur so - ich denke, diese Geisteshaltung ist es, was Yoga uns lehren soll.  Verrenkungen auf der Matte alleine bringen uns nicht weiter, es geht um mehr ... um Achtsamkeit uns selbst und anderen gegenüber, um das Hineinspüren in unseren Körper, um das Beobachten unseres Geistes, darum, uns selbst näher zu kommen ... und eben nicht um dieses "Höher-Schneller-Weiter", um Leistung und Zwang.

Yoga hat mich gelehrt meinen Körper und seine Bedürfnisse wahrzunehmen. Mittlerweile spüre ich sehr schnell wieviel Energie ich heute habe, wieviel Kraft und Stärke vorhanden sind und passe meine Praxis bzw. mein Tempo an. Und in diesem Augenblick geschieht das Wunder: indem ich das vermeintliche Ziel aufgebe, die Zeit loslasse, nicht auf die Uhr schaue und keine Bestzeit laufen möchte, entspannt sich mein ganzer Körper, er atmet regelrecht auf, mein Geist wird weiter und ich genieße die Bewegung, die Sonne auf meinem Rücken, das gleichmäßige Geräusch meiner Schritte, die frische Luft, die bunten Blätter, die Vögel, die zwitschern, ... 

Ich bin auf einmal in diesem Augenblick - genau im Hier & Jetzt - das ich mit meinem Tunnelblick und meinem Ehrgeiz gar nicht wahrgenommen hätte. Mein Gesicht entspannt sich und ich muss lächeln ... über mich selbst, über die Schönheit des Augenblicks, ich bin dankbar und glücklich darüber, einfach nur "SoSein" und laufen zu dürfen, wie ich gerade bin!

DAS BIN ICH - JETZT - IN DIESEM MOMENT - UND ALLES IST GUT, SO WIE ES IST!

Mein Lauf wird immer gleichmäßiger, immer freier, immer leichter ... immer meditativer, immer mehr Yoga :-)

Heute weiß ich, dass ich meinem Körper nichts Gutes getan hätte, wenn ich meine Einstellung, meine Geisteshaltung nicht geändert hätte. Ich hätte mich zwar durchgequält, aber genau so hätte es mein Körper empfunden: als Quälerei, als ein über seine Bedürfnisse hinweggehen, als Gleichgültigkeit ihm gegenüber. Denn erst wenn Körper und Geist eine Einheit bilden, tun wir uns etwas wirklich Gutes. Dann sind wir im Einklang mit uns selbst! Witzigerweise hat mir der Blick auf die Uhr am Ende der Runde gezeigt, dass ich genauso schnell war, wie beim letzten Mal - manchmal hilft es einfach loszulassen und auf unsere innere Stimme zu vertrauen :-)

 

Yoga ist dabei mein bester Lehrmeister: "Auf der Matte üben wir für den Rest unseres Lebens - auch für's Laufen!" und wenn wir etwas mit offenem Herzen tun, dann nehmen wir auch die Schönheit dieses Augenblicks wahr und alles Wunderbare um uns herum.

 

 

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Aline Aigner | Bodenseeblick 3| 78351 Bodman-Ludwigshafen

Yogalehrerin & Gesundheitscoach

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